Die Entdeckung der Dritten Welt

Dekolonisierung und neue radikale Linke in Frankreich

Christoph Kalter

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Christoph Kalter, Die Entdeckung der Dritten Welt (2011), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593412092

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Beschreibung / Abstract

In den langen 1960er-Jahren, im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonisierung, wurde das Konzept »Dritte Welt« weltweit bekannt. In Frankreich war es auch für linke Gruppen zentral, die sich durch radikalen Antikolonialismus auszeichneten. Sie halfen der algerischen Befreiungsbewegung, protestierten gegen den Vietnamkrieg und solidarisierten sich mit postkolonialen Arbeitsmigranten. Christoph Kalter untersucht diese neue radikale Linke und ihre Wahrnehmung der Welt als Revolutionsraum. Er rückt damit die 68er-Proteste in ein neues Licht und zeigt, wie sehr das Ende der Kolonialreiche auch Europa selbst veränderte.

Ausgezeichnet mit dem Walter-Markov-Preis für Geschichtswissenschaften 2011.

Beschreibung

Christoph Kalter, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1 Einleitung: Von der »Entdeckung« zur Geschichtsschreibung
  • 2 Ein neues Welt-Bild: Die Dritte Welt in Sozialwissenschaften und Politik
  • 2.1 Ein neues Paradigma: Sozialwissenschaften und Dritte Welt in den 1950er-Jahren
  • 2.2 Verstetigung und Diversifizierung: Die Dritte Welt in den 1960er-Jahren
  • 2.3 Drei oder viele Welten? Die Krise in den 1970er und1980er-Jahren
  • 2.4 Eine Welt statt Dritte Welt: Die 1990er-Jahre und die Globalisierung
  • 3 Konflikt, neue Vielfalt und Konvergenz: Die neue radikale Linke in Frankreich
  • 3.1 Sozialismus, Kommunismus und Ultralinke in Frankreich nach 1945
  • 3.2 Ambivalenzen und Bruchstellen: Die »alte« Linke und die koloniale Welt
  • 3.3 Revolution und Antikolonialismus: Die neue radikale Linke
  • 4 »Von der Résistance zum Antikolonialismus«: Gedächtnispolitik in der neuen radikalen Linken
  • 4.1 Weichenstellungen: Weltkriegserinnerung und Kolonialkritik in der frühen Nachkriegszeit (1946–1951)
  • 4.2 Wie die Nazis? Wie die Résistance? Gedächtnispolitik während des Algerienkriegs (1954–1962)
  • 4.3 Völkermord in Vietnam, Giftgas im Quartier Latin: Gedächtnispolitik im Umfeld des Mai †˜68 (1966–1968)
  • 5 »Wir haben heute von ihnen zu lernen«: Die Öffnung zur Dritten Welt und die Zeitschrift Partisans
  • 5.1 Die Öffnung zur Dritten Welt: Der Verlag Maspero und die Zeitschrift Partisans
  • 5.2 Dekolonisierung, Dezentrierung des Westens und Entdeckung der Dritten Welt
  • 5.3 Dritte Welt und Linke der Ersten Welt: Projektion, Solidarität, Allianz, Konflikt
  • 5.4 Von Algerien nach Vietnam: Stationen und Funktionen des Dritte-Welt-Bezuges
  • 6 »Mit sozialistischen Grüßen«: Die Partei PSU, der Verein Cedetim und die Praxis der »internationalen Solidarität«
  • 6.1 Die Partei der radikalen Linken: Der Parti Socialiste Unifié
  • 6.2 Dritter Weg und Dritte Welt: Der PSU und die internationale Politik
  • 6.3 Französische Linksradikale zwischen den Welten: Die Geschichte des Vereins Cedetim bis Mitte der 1970er-Jahre
  • 6.4 Kritik der Entwicklungszusammenarbeit: Zur Ambivalenz einer Kulturbegegnung
  • 6.5 »Libération Afrique«: Im Dienst der Befreiungsbewegungen des südlichen Afrikas
  • 6.6 Anders, aber mit uns? Arbeitsmigranten und Linksradikalismus im Cedetim
  • 6.7 Vergemeinschaftung, Verräumlichung, Verstetigung: Ein Fest und ein Haus für den »Antiimperialismus«
  • 7 Zusammenfassung: Die Welt im Blick
  • 8 Anhang
  • 8.1 Partisans: Redaktionskomitees
  • 8.2 Partisans: Autorinnen und Autoren
  • 8.3 Gespräche mit Expertinnen und Experten
  • 8.4 Archivalien
  • 8.5 Filme und Radio
  • 8.6 Gedruckte Quellen und Literatur
  • 8.7 Abkürzungsverzeichnis
  • 8.8 Personenregister
  • Dank

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