Pädagogischer Konstruktivismus
Lernzentrierte Pädagogik in Schule und Erwachsenenbildung
Horst Siebert
Diese Publikation zitieren
Horst Siebert, Kersten Reich (Hg.), Reinhard Voß (Hg.), Pädagogischer Konstruktivismus (2005), Beltz Verlagsgruppe, 69 469 Weinheim, ISBN: 9783407291486
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Beschreibung / Abstract
Der Konstruktivismus ist eine neurowissenschaftlich begründete Lern- und Erkenntnistheorie, die - in Verbindung mit der Systemtheorie - eine pädagogische Wende von der Wissensvermittlung zur Unterstützung von selbst gesteuerten Lernprozessen anregt.
Der Konstruktivismus ist eine vieldiskutierte Basistheorie unsere Zeit. Die erkenntnistheoretische Kernthese lautet: Wir erkennen die externe Welt nicht, wie sie wirklich ist, sondern wir konstruieren gemeinsam mit anderen eigene Wirklichkeiten, die ein "viables" Handeln ermöglichen. Auch Lernen ist eine selbstgesteuerte, biographisch geprägte Aktivität, die "von außen" wohl angeregt, nicht aber organisiert werden kann. Der pädagogische Konstruktivismus betont die subjektive Perspektive der Konstruktion von Lebenswelten gegenüber der traditionellen Perspektive linearer Wissensvermittlung. Nicht die Vermittlung von Fachwissen steht im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, Wissensnetze aufzubauen.
Dieses subjektorientierte Konzept ist in der Pädagogik nicht völlig neu. Dennoch enthält der Konstruktivismus anregende Provokationen und Irritationen. In diesem Buch wird eine pädagogische Bilanz der Konstruktivismusdiskussion gezogen, und es werden didaktisch-methodische Konsequenzen für Schule, Universität und Erwachsenenbildung aufgezeigt. Auch die Organisationsentwicklung von Bildungseinrichtungen wird durch den Konstruktivismus angeregt. Durch zahlreiche bildungspraktische Beispiele wird versucht, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu verringern. Das Buch will ermuntern, eigene Erfahrungen mit dem Konstruktivismus zu machen. Der Anfang enthält ein Glossar mit Schlüsselbegriffen des Konstruktivismus.
Der Konstruktivismus ist eine vieldiskutierte Basistheorie unsere Zeit. Die erkenntnistheoretische Kernthese lautet: Wir erkennen die externe Welt nicht, wie sie wirklich ist, sondern wir konstruieren gemeinsam mit anderen eigene Wirklichkeiten, die ein "viables" Handeln ermöglichen. Auch Lernen ist eine selbstgesteuerte, biographisch geprägte Aktivität, die "von außen" wohl angeregt, nicht aber organisiert werden kann. Der pädagogische Konstruktivismus betont die subjektive Perspektive der Konstruktion von Lebenswelten gegenüber der traditionellen Perspektive linearer Wissensvermittlung. Nicht die Vermittlung von Fachwissen steht im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, Wissensnetze aufzubauen.
Dieses subjektorientierte Konzept ist in der Pädagogik nicht völlig neu. Dennoch enthält der Konstruktivismus anregende Provokationen und Irritationen. In diesem Buch wird eine pädagogische Bilanz der Konstruktivismusdiskussion gezogen, und es werden didaktisch-methodische Konsequenzen für Schule, Universität und Erwachsenenbildung aufgezeigt. Auch die Organisationsentwicklung von Bildungseinrichtungen wird durch den Konstruktivismus angeregt. Durch zahlreiche bildungspraktische Beispiele wird versucht, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu verringern. Das Buch will ermuntern, eigene Erfahrungen mit dem Konstruktivismus zu machen. Der Anfang enthält ein Glossar mit Schlüsselbegriffen des Konstruktivismus.
Beschreibung
Kersten Reich ist emeritierter Professor für Internationale Lehr- und Lernforschung an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied im Expertenskreis Inklusion der deutschen UNESCO-Kommission. Bekannt sind seine Arbeiten zur konstruktivistischen und inklusiven Didaktik.
Dr. Reinhard Voß ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.
Prof. em. Dr. Horst Siebert war Direktor des Instituts für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Universität Hannover.
Dr. Reinhard Voß ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.
Prof. em. Dr. Horst Siebert war Direktor des Instituts für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Universität Hannover.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Konstruktivistische Grundlagen
- 1.1 Erkenntnistheoretische Irritationen
- 1.2 Konstruktionen des Konstruktivismus
- 1.3 Erkennen und Handeln – Der doppelte Blick des Konstruktivismus
- 1.4 Dekonstruktivismus
- 2. Lernen
- 2.1 Lernen als Konstruktion von Wirklichkeit
- 2.2 Ich lerne – also bin ich
- 2.3 Die Nachhaltigkeit des Lernens
- 2.4 Lernen und Bildung
- 2.5 Heimliche Lehr-Lernpläne
- 2.6 Der postmoderne Lerntyp
- 3. Lernanlässe und Lernaktivitäten
- 3.1 Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit
- 3.2 Die Wirklichkeiten der Sprache
- 3.3 Emergenz der Kognition
- 3.4 Anschlussfähigkeit
- 3.5 Bewegung in Driftzonen
- 3.6 Lernziel Differenzwahrnehmung
- 3.7 Situierte Kognition – Lernen in Kontexten
- 3.8 Beobachtung
- 3.9 Strukturelle Koppelungen
- 3.10 Wissen – Ein konstruktivistischer Schlüsselbegriff
- 3.11 Kreativität durch Selbstorganisation
- 3.12 Lernmotivation durch Perturbation?
- 3.13 Interkulturelles Lernen
- 4. Bildungsmanagement und Organisationsentwicklung
- 4.1 Betriebliches Bildungsmanagement
- 4.2 Organisationsentwicklung im Bildungssektor
- 5. Konstruktionsmethoden
- 5.1 Lernanregende Umwelten inszenieren
- 5.2 Chreoden-Analyse: Das biografische Gepäck
- 5.3 »Kognitive Landkarten«: Die Ordnung im Kopf
- 5.4 Wahrnehmungsübungen: Man sieht, was man sehen will
- 5.5 Lernziel Perspektivität
- 5.6 Generative Themen – Erzählen als Selbstbeobachtung
- 5.7 Evaluation als Konstrukt
- 6. Bildungswissenschaft in der Epochedes Konstruktivismus
- 6.1 Forschungsdesigns
- 6.2 Quantifizierende Verfahren
- 6.3 Interpretative Verfahren
- 6.4 Experimentelle Designs
- Ein Blick nach vorn
- Glossar konstruktivistischer Pädagogik
- Literaturverzeichnis